Die Kunstdenkmäler der Schweiz KdS / Kanton Glarus

 

Erste Anstrengungen zur Kunstdenkmälerinventarisation im Kanton Glarus wurden bereits 1941 unternommen durch den Architekten Hans Leuzinger († 1971). Später leistete der Kunsthistoriker Jürg Davatz bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 wichtige Vorarbeiten zu den Kunstdenkmälern des Glarner Unterlands. Davatz war darüber hinaus Verfasser zahlreicher Monografien zu Architektur und Kunst im Kanton, u.a. zum Näfelser Freulerpalast.

Nach Wiederaufnahme der Inventarisation im Jahr 2009 erschien 2017 als der erste von drei geplanten Kunstdenkmälerbänden der Band zu Glarus Nord (GL II).

 

Zuletzt erschienen: Glarus Nord (2017)

2017 ist der erste Band der dreiteiligen Reihe zu den Kunstdenkmälern des Kantons Glarus erschienen. Der Band II von Andreas Bräm umfasst den nördlichen Kantonsteil mit den ehemaligen Gemeinden Mollis, Näfels, Oberurnen, Niderurnen, Bilten, Obstalden, Filzbach und Mühlehorn, die 2011 zur Gemeinde Glarus Nord fusionierten.

Das Gebiet war bereits in römischer Zeit eine Durchgangszone zu den Bündner Alpenpässen. Davon zeugt das Kleinkastell in Filzbach-Vordemwald, das zu einer Reihe gleichartiger Bauten am Westende des Walensees gehört, die im Vorfeld des Alpenfeldzugs zur Zeit des Kaisers Augustus entstanden. Im Glarner Unterland, das eine frühe Sonderentwicklung eines bäuerlichen Alpentales hin zum «Industriestaat» prägt, hat sich die ursprüngliche Bebauung weitgehend erhalten.

Glarus Nord bietet zwei unterschiedliche Kulturlandschaften: Während der Kerenzerberg mit den Dörfern Obstalden und Filzbach eine landwirtschaftlich und touristisch attraktive Terrasse über dem Südufer des Walensees bildet, konnte die vormals sumpfige Ebene zwischen den fünf Taldörfern erst durch die Linthkorrektion ab 1807 ebenfalls für die Landwirtschaft und ab 1834 für die Ansiedlung grosser textilindustrieller Fabriken gewonnen werden.

Insbesondere bei Grossbauten lassen sich interessante baukulturelle Unterschiede zwischen den beiden Konfessionen feststellen: Protestantische Bauherren orientieren sich vorwiegend an der Bautradition der Nordostschweiz (Zürich, Appenzell, St. Gallen und Thurgau); für die Katholiken hingegen stand eher die Architekturder benachbarten Innerschweiz, der Regionen March und Gaster sowie Vorarlbergs und Tirols im Vordergrund.

 

In Bearbeitung: Glarus Süd (2025)

Der Kunstdenkmälerautor und Kunsthistoriker Andreas Bräm erarbeitet zurzeit den Band III zu Glarus Süd.

 

Bisher erschienene Bände aus der Reihe «Die Kunstdenkmäler des Kantons Glarus»

Band II: Andreas Bräm. Glarus Nord. Bern 2017.

 

Schwändi. Oberschwändi 218/219. Das bedeutendste Wohnhaus des Dorfes errichtete Fridolin Schiesser mit dem Zimmermann Hans Balthasar Luchsinger 1755. Foto: Jürg Zürcher 2021.
 

Betschwanden. Reformierte Pfarrkirche. Um 1300 erbaute Chorturmkirche. Der Innenraum ist hauptsächlich durch die Erneuerung von 1914 durch die Architekten Streiff und Schindler geprägt. Foto 2020.
 

Haslen. Dorfstrasse 23/21 / Alpstrasse 1. Stüssihaus von 1538. Foto: Jürg Zürcher 2021.

 

Team / Kontakt 

 

PD Dr. Andreas Bräm  

Kunstdenkmälerinventar
Gerichtshausstrasse 25
8750 Glarus

andreas.braem@gl.ch

 

Der Kunstdenkmälerinventarisator in Filzbach: das Schulhaus von 1838 und drei Wohnbauten des 19. Jahrhunderts, im Hintergrund Amden / SG und der Leistkamm.

 

Publikationsliste des Autors:
www.nebis.ch
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